Aller guten Dinge sind drei – Teil 3

Heute kommt der dritte (und damit auch letzte Teil) von Aller guten Dinge sind drei. Da kurz vor der Erstellung dieses Teils meine externe Festplatte ihren Geist aufgegeben hat und ich daher ein Addon auf meinem total überlasteten Laptop installieren musste, sind die Bilder hier noch ein wenig schlechter. Waren das noch Zeiten damals…

Ein wenig traurig ist Sun immer noch als Kate sie in den Arm nehmen möchte, aber das kann man alles angesichts der Monate verstehen. Sun hat eine schwere Zeit hinter sich und sie selbst ist davon überzeugt, dass ihre Pechphase noch lange nicht zu Ende ist. Alles fing mit dem Tod von Suns Mutter vor 8 Monaten an. Sun hatte nie damit gerechnet, dass ihre sehr aktive Mutter so früh das Zeitliche segnet. Ihre lebensfrohe Tochter wusste jedoch auch nichts von der schweren Krankheit ihrer Mutter und macht sich massenweise Vorwürfe, dass sie es nicht erkannt hat. Vollkommen entsetzt ist Sun dann erstmal aufs Festland gereist um an der Trauerfeier teilzunehmen. Statt tröstend aufgenommen zu werden wurde sie zuerst einmal argwöhnisch angeschaut, denn sie kam so farbenfroh gekleidet wie immer. Wirklich viel geerbt hat Sun auch nicht, aber zu diesem Zeitpunkt war ihr das sowieso egal. Inzwischen hat Sun mit diesem Geld ein kleines Häuschen errichten lassen in welches sie nun einziehen wird. Auch wenn es nur wenige Meter von der WG entfernt liegt kann sie sich ein paar Abschiedstränen nicht unterdrücken.
Sun erinnert sich nur ungern zurück, aber trotzdem kommen ihr die Bilder immer wieder in den Kopf, besonders Nachts, wenn sie versucht zu schlafen: Nach ihrer Rückkehr auf Melonien war sie sehr niedergeschlagen und ging in das Restaurant. Warme Tränen kullerten ihr über das Gesicht als sie mit einer Flasche teurem Wein auf dem Boden saß. Zufällig machte ihr Nachbar Carl einen abendlichen Spatziergang und erblickte die aufgelöste Sun durch die großen Fenster des Restaurants. Sie schloss ihm auf und lies sich von ihm trösten. Er erzählte von seiner Frau und Sun von ihrer Mutter. Er war so charmant, doch sie weiß nicht ob diese Erscheinung vom Alkohol herrührte. Nachdem die dritte Flasche Wein geleert war erzählte er irgendwas von einer Hausbar und von dem Nachfolgenden weiß Sun nur noch Bruchstücke. Zum Glück war Carls Frau zu dieser Zeit auf einer Nachbarsinsel und schaute mit ihrem Sohn Joseph die Privatschule dort an.
Sun wollte dies eigentlich nie tun und wurde schon am Tag nach ihrer „Tat“ von Gewissensbissen geplagt. Sie will doch nichts von einem verheirateten Mann, nein sie will Robert. Dieser hat leider schon seine Frau fürs Leben gefunden, welche auch regelmäßig mit bombastischen Blumensträußen im Restaurant vorbeischaut. Diese standen dann provokant auf dem Küchentisch und stimmten Sun schon zum Frühstück traurig. Die Krönung der Verzweiflung war der Tag an dem Clara, so schlank und süß wie immer, Robert von einer vermutlichen Schwangerschaft erzählte. An diesem Tag fiel Sun auf, dass ihre Monatsblutung schon relativ lange aus blieb und ihr wurde klar, dass das Stelldichein mit Carl nicht ohne bleibende Folgen war. Zum Glück bemerkte sie in ihrem tranceähnlichen Zustand, in dem sie die folgenden Tage war, nichts von dem Heiratsantrag Roberts.
Schwanger hat Sun schließlich die WG verlassen, auch wenn Kate das eigentlich nicht zulassen wollte. Das Haus wurde ganz nach ihren Vorstellungen gebaut und ist für zwei Personen und einen Hund gerade ausreichend und wenn sie jetzt nicht endlich erwachsen wird, dann wird sie es nie, denkt sich Sun. CouCou findet es in ihrem neuen Zuhause noch etwas ungewohnt und steht häufig winzelnd im Restaurant, wenn Sun die Terrassentüre aus  Versehen offen gelassen hat. Kate bringt CouCou dann immer lächelnd zu Sun zurück und bringt meist noch eine Thermoskanne voll Tee und ein paar
Kekse aus eigener Produktion mit. Sie hat ihre Freundin Sun natürlich immer unterstützt auch wenn Sun Kate sehr belogen hat, aber dies weiß Kate nicht. Alle hat Sun angelogen als sie erzählt hatte, dass sie bei ihrem Festlandaufenthalt ihren Exfreund wieder getroffen hat und weiter hat sie nie erzählen müssen, denn alle haben es verstanden. Der armen Sun wurden auch Geschenke zum Haus gemacht. Kate hat ihr zwei Stühle gekauft, Isabelle hat ihr Sofakissen geschenkt und Robert einen Tisch zusammen gebaut, welchen sie besonders gern hat und mit zwei Bierdeckeln unter dem Bein wackelt er auch fast nicht mehr.
In einer Nacht wenige Wochen nach dem Einzug hat Sun den ersten Nachteil ihres kleinen Hauses kennen gelernt: Sie war alleine hier, ganz alleine. Ihre Wehen haben eingesetzt und auch wenn sie noch so laut geschrieen hat, so hat sie doch keiner gehört. Im Hause der Adams hat eine kleine Babyparty statt gefunden, aber Sun gab vor sich unwohl zu fühlen. Mit der Wahrheit – sie wolle Robert und Clara nicht so glücklich zusammen sehen – wollte sie nicht ankommen. So gut wie alle Melonier waren dort nur die von Murmelsteins waren außer Hause, sie waren auf dem Geburtstag von Gerdas Schwester eingeladen. Nach gefühlten Stunden voller Schmerz brachte Sun ganz alleine ihre kleine Tochter zur Welt. Sie hatte absolut keine Ahnung, wie sie die Kleine denn nennen sollte. Wäre es ein Junge geworden, dann wolle sie es Hiob nennen, hat Sun oft gedacht und vor sich hin gelacht. Aber Ernst gemeinte Namensideen hatte sie nie gehabt und so wurde die kleine nach ihrer verstorbenen Mutter benannt. Den etwas ungewöhnlichen Namen Gennifer findet Sun absolut passend, denn ihre Tochter ist ganz und gar nicht gewöhnlich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert