Ciruela Kunterbunt 1.0 – Wo ist das Dach?

Ich wurde von der Regenbogenchallenge verzaubert und hoffe, dass mein Stammhalter Ciruela Kunterbunt und ihr Zukünftiger Viridis Efeu euch ebenfalls verzaubern können. Dafür müsst ihr euch den kompletten Beitrag anschauen, habe hier einen Schnitt gemacht, damit uninteressierte Leser (schämt euch :D) nicht mit Bildern zugespammt werden.


In der Morgendämmerung fährt ein Taxi vor und eine lilafarbene Dame steigt aus dem Wagen. Verwirrt blickt sie auf die große weite Leere und schaut verzweifelt den Taxifahrer an. „Dies ist die richtige Adresse“ meint er hastig und düst augenblicklich davon.
„‚Das Haus der Zukunft im grünen mit Blick aufs Meer‘ darunter habe ich mir definitiv etwas anderes vorgestellt. Spätestens bei den 1000€ zusätzlichem Haushaltsgeld hätte ich stutzig werden müssen!“

Auch mit dem Blick durch das Fernglas lässt sich kein Traumhaus entdecken, eigentlich steht hier weit und breit gar kein Haus. Zum Glück konnte Ciruela einen Kühlschrank auftreiben und das Geld hat auch für eine Wand mit Klo gereicht.

Es donnert und es beginnt zu regnen.
„Puh, immerhin ist es Sommer. Schnee hätte mir gerade noch gefehlt!“

Und gerade als Ciruela beim Aufzählen weiterer Dinge, die sie überhaupt nicht gebrauchen könnte, beim Hagel angekommen ist, wurde sie von eisigen Hagelkugeln attackiert.

„Bevor ich noch vom Blitz getroffen werde, schaufel ich mir lieber schon mal ein Grab.“
Ciruela hört Schritte hinter sich und sieht ein menschliches Wesen. Aufgrund der Wetterlage ist die junge Dame jedoch nicht bereit für ein Gespräch. Schade.

Kaum hat es mal für fünf Minuten aufgehört zu hageln, taucht auch schon eine ältere Dame auf (Wo wohnen die ganzen Leute überhaupt? Hier gibt es doch gar keine Häuser…) und erklärt, dass man für einen Pool eine Sondergenehmigung braucht. Ein Willkommensgeschenk von der Gemeinde bringt sie trotzdem mit.
„Das vollgelaufene Loch da hinten soll kein Pool werden, sondern mein Grab!“, klärt Ciruela die Frau höflich auf.
Diese scheint sichtlich erleichtert und beginnt ein wahnsinnig spannendes Gespräch über die verschiedenen Vorschriften.

Ein weiterer kurzer, aber heftiger Hagelschauer überrascht die beiden und unterbricht das Gespräch deshalb. Das ist Ciruelas Chance Geld zu verdienen: ruckzuck wird ein Marmeladenglas hergezaubert und die nicht vorhandenen Rappkünste zur Schau gestellt. Ihre schiefen Töne haben den Hagel vertrieben und noch mehr Nachbarn hergelockt.

Der grüne Herr weigert sich auch nur einen Cent in das Marmeladenglas zu werfen und wird daraufhin augenblicklich von Ciruela aufgeklärt, dass sie kein Dach hat und jeder weitere Cent überlebenswichtig ist. Ciruela erfährt, dass der Herr, der übrigens Viridis Efeu heißt, auch kein Dach hat. „Nur ein Tischchen mit Telefon und Computer und ich glaub nach dem Hagelschauer sind die auch hinüber.“

Als ihm klar wurde, dass so ziemlich alles was er hat durchnässt und verdellt wurde, wird ihm ganz schwarz vor Augen und Viridis muss sich Luft zufächern. Ciruela findet das unglaublich heiß.

Das muss sie ihm auch gleich deutlich machen und erstaunlicherweise wirkt Viridis von den ziemlich plumpen Anmachsprüchen begeistert. Vorerst wird die Idee mit dem Grabschaufeln verschoben. Die alte Dame, die scheinbar auch kein Haus hat und darum auf Ciruelas Wiese rumlungert, freut sich sehr über die Sonnenstrahlen und beginnt Sportübungen mit ihrem Springseil durchzuführen. Das scheint also auf dieser Insel erlaubt zu sein.

Viridis und Ciruela kichern über die alte Dame und kommen sich immer näher. Plötzlich fordert Viridis die lila Dame zu einem Tänzchen auf. Ciruela kann vor lauter Kichern kaum die Melodie singen und die gruseligen Blicke der alten Dame helfen nicht unbedingt weiter.

Langsam muss die ganze Insel in Ciruelas Grundstück versammelt sein, denn eine weitere, äußerst seltsame, ältere Dame gesellt sich dazu und putzt ihre Kirstallkugel. Ciruela ist sehr fasziniert was diese Insel alles für Geschöpfe zu bieten hat und vergisst dabei, dass sie selbst violett ist.

Langsam wird es dunkel und die beiden schrulligen Damen haben sich auf „nach Hause“ gemacht. Jetzt wird Ciruela und Viridis schlagartig klar, dass sie beide kein Bett haben.

Noch ein wenig hier und dort umgraben und dank dem ultraschnellen Expresslieferservice (wo haben die eigentlich ihr Lager?) hat Ciruela kurz nach Einbruch der Nacht eine ultraschöne und total unbequeme Liege. Die Sache mit der Nachttischbeleuchtung (welch Ironie wenn man gar keinen Nachttisch hat) hat leider nicht geklappt. Das muss eindeutig an dem Marmeladenglas liegen. Erst wird kein Geld hinein geworfen und nun weigern sich auch die Glühwürmchen darin zu verenden.

Früh am Morgen, Ciruela weiß auf Grund des Fehlens einer Uhr nicht wie spät es genau ist, wird die „Dame des Hauses“ von einer Fahrgemeinschaft abgeholt. Sie konnte nicht schlafen und hat daher überlegt, dass eine richtige Arbeit her muss. Einen Architekten wollte hier keiner auf der Insel (dabei hätte ein Architekt hier reichlich Arbeit) und so fiel die Wahl auf einen Job beim Militär. „Dach ich komme!“

Der neue Tagesablauf ist sehr eintönig: Arbeiten und dann tot müde auf der Liege vor sich hinvegetieren. „Ein Bett ist wichtiger als ein Dach.“ stellt Ciruela mit furchtbaren Rückenschmerzen fest. Das letzte Geld wird aber zusammengekratzt um ein Telefon zu kaufen und damit Viridis anzurufen. Den Regenschauer am Anfang der Woche hat sein Telefon glücklicherweise doch überlebt. Puh!

Ciruela telefoniert sehr gerne mit Viridis aber noch viel lieber liegt sie in einem bequemen Bett. Die meisten würden das Bett, dass sich Ciruela nach einer Beförderung leisten konnte, nicht unbedingt als bequem bezeichnen, aber die meisten haben nicht mehrere Nächte auf einer Plastikliege übernachtet.

Viridis schlägt am nächsten Tag eine Pyjamaparty vor und Ciruela ist begeistert. Dass Viridis es nur auf ihr Bett abgesehen haben könnte, ist ihr egal, Hauptsache Ciruela bekommt Aufmerksamkeit von diesem grünen Geschöpf.

Am Abend ist Ciruela ein wenig enttäuscht, als Viridis ohne Schlafanzug ankommt. Aus Rache beginnt sie sofort eine wilde Kissenschlacht.

Es war eine bezaubernde Pyjamaparty und als Viridis in den frühen Morgenstunden zur Arbeit musste bekommt er einen dicken Schmatzer.

Eine wildgewordene Katze zerkatzt das Bett leider sehr und Ciruela kann nicht eingreifen, denn sie arbeitet. Ihr armes Bett.

Die nächste Anschaffung war wieder kein Dach, dafür aber ein wunderbares Doppelbett in dem nun auch Viridis schlafen darf. Er hat aber durch wilde Buddeleien im Garten einen großen Teil des Bettes sowieso selbst gezahlt.

Das erste Techtelmechtel der beiden muss aber vorerst warten, bis es mehr Wände gibt. Privatsphäre haben die beiden kaum und die Herren in Viridis‘ Fahrgemeinschaft erzählen nun einen schmutzigen Witz nach dem anderen.

Viridis will auch unbedingt einen Hobbykeller im neuen Haus und buddelt daher fast jede freie Minute. Sogar bei Regen. Erst als das Wasser auch schon von unten kam, wurde es ihm zu nass. Der Hobbykeller kann warten, beschließt er.

Und da war auch schon das erste Techtelmechtel da. Einen halben Raum haben die beiden jetzt schon. Mit Panoramablick auf das Meer. Romantisch.

Für ein Dach hat das Geld noch nicht gereicht (und ein halber Raum wäre auch gar nicht fähig so ein schweres Dach zu tragen) und so regnet es noch munter rein. Ein Blitzschlag sorgt kurzzeitig für große Aufregung, denn der Kühlschrank steht plötzlich in Flammen. Viridis ist ein wahrer Held und zaubert kurzerhand einen Feuerlöscher herbei.

Der Hausbau macht große Fortschritte. Hier seht ihr die erste Lampe!

Und Ciruela möchte die Wände mit selbstgemachten Kunstwerken verschönern.

Bald darauf wird Ciruela andauernd von einem flauen Magen geplagt und legt ein nicht gerade damenhaftes Verhalten an den Tag.

Eines Morgens kommt Ciruela über der lilafarbenen Kloschüssel die Erleuchtung: „Ich bin schwanger!“

Und sie sollte recht behalten, wie sich schon ein Tag später herausstellt.

Der Schwangerschaftsurlaub wird fantastisch, denn ein netter Nachbar mit dem Namen Löwe Pratt hat Ciruela einen tollen Fernseher geschenkt und durch die neu gestrichenen Wände wirkt das zu Hause langsam sogar wohnlich. Inzwischen gibt es übrigens nicht nur einen halben Raum. Und ein Dach auch. Yay!

Am Ende der ersten Woche sitzt Ciruela in ihrem kleinen lila Häuschen und blickt zuversichtlich in die violette Zukunft.

4 Kommentare

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