Valentine RR. Runde 3.9

Guck guck, ich schon wieder. Da meine Runde langsam aber sicher zu Ende geht, muss ich euch jetzt eben mit neuen Teilen bombardieren 😀

Viel Spaß!

„Schau mal was ich auf dem Dach habe!“ ruft Benedict seinem Sohn nach, als er vom Spielen mit einem Klassenkameraden zurück kommt. Auch wenn inzwischen scheinbar die halbe Kolonie weiß, dass er ein Außerirdischer ist, scheint das keinen zu stören. Erschöpft läuft Voltaire die Treppen hoch. Bestimmt nur wieder ein komischer Versuch um ihn zu trösten. Kurz darauf ist ein freudiges Quicken zu hören und Voltaire rennt die Treppe herunter.
„Danke Papa, eintausendmal Danke. Du bist echt der coolste überhaupt!“

Benedict hat wirklich lange überlegt, ob er tatsächlich ein Teleskop kaufen soll. Das Geld der Versicherung hätte die kleine Familie gut auch anders brauchen können. Um seinen Job wegen des Nachthimmels kümmert er sich sowieso kaum noch und wenn, dann könnte er es auch vom Forschungszentrum aus machen. Aber sein Sohn, der seit Tagen Trübsal bläst, hat ihn dann überzeugt. Der Verkäufer meinte, dass es der neueste Schrei sei. Voltaire ist hellauf begeistert.

Nur schwer kann er sich von seinem neuen Geschenk losreißen. Gleich gibt es Abendessen. Vorher will er aber seinem Freund noch eine E-Mail schicken und vom coolen Teleskop berichten. Er hat eine E-Mail von einem Unbekannten. Wer ist denn Adnil? Von Phishing, Viren und anderem bösem Zeug hat Voltaire noch nie gehört. Schnell wird die Mail geöffnet. Voltaire kann seinen Augen nicht trauen.

„Papa stell dir vor, Linda hat mir eine E-Mail geschickt. Sie hat gesagt, dass sie etwas überprüfen müsste und daher kurzzeitig die Kolonie verlassen muss, aber bevor mein Geschwisterlichen auf die Welt kommt, wäre sie wieder da. Werde ich ein Bruder? Bekommt Linda ein Baby?“
Das war aber ziemlich viel, was Voltaire beim Abendessen – es gibt natürlich Kuchen – zu erzählen hat. Wie erzählt man seinem Sohn, dass man schwanger ist, wenn man der Vater ist?

„Weißt du Voltaire, dein Geschwisterchen wird genauso besonders sein wie du, darum kommt es auch auf besondere Art zur Welt.“ Voltaire versteht nicht so wirklich, was sein Papa ihm da erklären möchte. Benedict druckst herum und versucht sich irgendwie rauszureden, doch er kann es nicht. „Ich bekomme das Baby. Das scheint bei euch wohl so zu funktionieren.“ Voltaire ist fasziniert. Ist da wirklich ein Baby im Bauch seines Vaters und kann er später auch mal ein Baby bekommen?

Benedict ist überfordert. Wieso stellt sein Sohn immer so viele Fragen, auf die er überhaupt keine Antwort weiß? Zum Glück kann er ihm am nächsten Tag helfen. Grundschulhausaufgaben sind doch tatsächlich zur Abwechslung mal ein Kinderspiel. Doch Benedict ist auch nervös und denkt an seine erste Schwangerschaft zurück. Von Linda ist keine Spur und bald müsste das Baby auf die Welt kommen. Wer soll ihm diesmal helfen?

Nach den Hausaufgaben darf Voltaire wieder an den Computer. Seine Spiele interessieren ihn gar nicht, als erstes öffnet er sein E-Mail-Programm und tatsächlich Adnil, also Linda hat ihm wieder eine E-Mail geschrieben. Gleich morgen will sie vorbei kommen und endlich alles erklären.

Gleich am nächsten Morgen, zum Glück ist es ein Schulfreier Samstag, steht Linda vor der Türe. Sie will alles erklären, auch Benedict, aber er muss versprechen, dass er es auf keinen Fall weitererzählt. Natürlich macht er das nicht! „Ich weiß nicht wo Voltaire herkommt, aber ich weiß wer es wissen könnte: mein Vater.“ Benedict versteht nichts, wieso kann sie sich an ihren Vater erinnern? „Mein Vater hat die selben blauen Muster und seine Mutter soll wohl kurz nach der Geburt gestorben sein. Ich habe das noch nie geglaubt. Die Streifen sowie die hellen Augen habe ich von ihm nicht geerbt, aber scheinbar kann mir die Gedächtnislöschung nichts anhaben!“ Benedict muss sich setzen.

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