Von Krabben und Wachmännern

Jetzt kommt bereits der vierte Teil. Im übrigen wurde diese Geschichte hier schon bis Teil 28 veröffentlicht. Jedoch habe ich die Texte hier teilweise abgeändert/verbessert. Dieser Haushalt ist wegen dem Strandgrundstück ziemlich überlastet, weswegen die alten Bilder besonders unscharf sind. Ich möchte mich hierfür entschuldigen.


Mit skeptischem Blick betrachtet Marta die Wassertropfen auf dem Holzboden und sieht wie ein Tropfen nach dem anderen aus Peters Haaren dazukommt. Nein, sie sagt nichts, heute ist der erste sonnige Tag auf Melonien seit ihrer Ankunft vor wenigen Wochen. Außerdem liebt sie ihren Mann Peter über alles. Natürlich, die bunt gestreiften Stühle liebt sie auch, aber heute möchte sie die liebste Mutter auf der Welt sein. Sie hat sogar ein Tiramisu zubereitet und ihre drei Männer schlingen es nur so in sich hinein. Selbst Bob wirkt das erste Mal seit langem etwas glücklich mit der Situation auf dem kleinen Eiland. 


Nach dem Zwischensnak legt sich Bob an den Strand. Vielleicht ist ein Haus direkt am Strand doch nicht so schlecht denkt er sich. Dann fällt ihm aber wieder ein, dass es am Strand mit vielen netten Mädels doch viel schöner wäre. Für was bräunt er sich überhaupt? Hier gibt es doch sowieso keine Mädchen, die er beeindrucken möchte. Die kleine Natalie ist viel zu jung für ihn und scheint eh nur an seinem Bruder interessiert zu sein, Melly zu durchgeknallt und Clara sei nicht sein Typ. Und die Batterien von seinem MP3-Player sind auch noch leer, dabei hat es auf der Insel gar keinen Laden für so was. Einen Blumenladen, das haben die Melonier, aber wer braucht schon Blumen? Bob fühlt sich wie in der Steinzeit.


Sein kleiner Bruder Björn findet es hier auf der Insel jedoch fabelhaft. Schließlich hat er hier ein großes Zimmer in dem er Weltraumritter sein kann oder zusammen mit seiner neuen besten Freundin in seinem Kaufladen spielen kann. Zudem errichtet er tolle Sandburgen am Strand oder lässt sich von Papa einbuddeln oder er kann einfach schwimmen gehen. Dies findet seine Mutter Marta aber nicht so gut, denn er ist noch kein all zu sicherer Schwimmer und die Strömungen vor der Insel können sehr tückisch sein. Tagsüber lässt sie ihren Sprössling daher so gut wie nie aus den Augen. Wie gut, dass eine Hausseite total verglast ist. Björn möchte jedoch zeigen, dass er schon groß ist und wagt sich deshalb in tiefster Dunkelheit an den Strand. Als ihn eine große Krabbe in den Finger zwickt und ihm allen Mut nimmt schleicht er sich schnell wieder ins Haus zurück. Eines weiß er gewiss: so schnell wird er nachts nicht mehr am Strand rumlaufen.


Peter ist mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen auf die Insel gezogen, da es schon lange der Traum seiner Frau war. Da vor kurzem auch die kleine Firma, in der er gearbeitet hat, schloss stand ihm nichts mehr im Wege. Kurzerhand wurde ihr kleines Haus verkauft und noch ein bisschen von den Ersparnissen genommen und dieses schöne blaue Häuschen am Strand von Melonien gebaut.
Abends sitzt Peter dann immer auf dem Sofa und schaut nach einem Job. Er möchte Geld für seine Söhne zurücklegen. Zudem ist Bob bald alt genug um eine Universität zu besuchen und im Zuge dessen werden eigne Kosten anfallen. Dass sein Sohn Bob gerade überhaupt nicht an Universitäten denkt, ist ihm egal. Es gibt ja schließlich auch noch den kleinen Björn. Peter findet auch tatsächlich schon wenige Wochen nach dem Einzug eine Stelle:
er ist nun der Wachmann von Melonien.


Seine Frau verdient schon seit Jahren Geld mit dem Schreiben von Kinderbüchern. Ihren größten Erfolg erzielte sie mit ihrem Buch „Peter und der Fuchs“. Hierbei erzählt sie die Geschichte wie sie ihren Mann kennen gelernt hatte. Peter wurde nämlich von einem Fuchs verfolgt und Marta rettete ihn. Seither hat Peter eine panische Angst vor Füchsen, Wölfen und Hunden. Dass die Geschichte in Wirklichkeit viel weniger Dramatisch ablief spielt keine Rolle. Durch dieses Buch konnte sich die Familie schon einige schöne Dinge leisten.So auch dieses nette hellblaue Arbeitszimmer. Wobei Marta es nicht als Arbeitszimmer geplant hat…

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