Aller guten Dinge sind drei – Teil 1

Nun kommt Leben in die Bude! Viel Spaß mit dem nachfolgenden Teil 🙂

Die Zeit verging und Clara fühlte sich anders als zuvor. Nicht nur ihre Haare sind gewachsen, auch ihr Bauch ist größer geworden. Zudem blieb ihre Regelblutung übernatürlich lange aus. Auch wenn sie es nicht glauben wollte, so konnte Clara es nicht mehr abstreiten, dass sie ein kleines Kind erwartet. Eines ihrer alten
Schlabber-T-Shirts liegt eng an und sie ist hilflos. Will Robert überhaupt ein Kind? Und was ist mit ihr, sie wollte doch noch nicht so früh ein Kind bekommen. Traurig blickt sie in den Spiegel und sieht ihr junges Gesicht zurückblicken. Nachdem ihre Schwester schon eine neue Frisur hat beschließt Clara es ihr gleich zu tun. Mütter haben bestimmt keine rosafarbenen Schleifen im Haar und für einen Pferdeschwanz
waren ihre Haare zwischenzeitlich auch schon zu lang. Ihr Vater findet ihre neue Frisur sehr gut und er findet es auch toll, dass er Großvater wird und Robert wird sicher ein toller Vater werden und überhaupt. Clara steht nur hilflos da und lauscht seinen Worten.
Claras Schwester Melly ist die Veränderung Claras natürlich auch nicht entgangen. Auf der einen Seite freut sie sich für ihre Schwester, aber der Gedanke an ein kreischendes kleines Kind in diesem Haus missfällt Melly doch sehr. Da sie aber von einer Privatschule auf einer nicht weit entfernten Insel gehört hat ist sie nun sehr fleißig am Üben für die Aufnahmeprüfung. Clara wird nach der Geburt ihres Kindes sowieso den Unterricht für unbestimmte Zeit ausfallen lassen. Leider kann Melly erst in einem dreiviertel Jahr, dann beginnt nämlich das neue Schuljahr, die Schule wechseln. Der Kater Jacques versteht die ganze Aufregung im Hause nicht. Wenn man eben viel futtert, dann wird man eben dick. Warum nun alle so komisch aufgelegt sind, meist auch noch viel fröhlicher als sonst, kann er nicht verstehen. Solange aber die Fußbodenheizung noch funktioniert ist ihm das alles total egal.
Melly weiht Clara in ihre Pläne ein und diese findet es natürlich sehr traurig, dass Melly für mehrere Jahre auf die Privatschule möchte, dort kann sie nämlich im Anschluss auch noch studieren, wenn sie das Abitur schafft. Andererseits will Melly dann ihr Zimmer als Kinderzimmer opfern. Jedoch besteht sie darauf, dass es nicht umtapeziert wird und sie geht auch erst ein halbes Jahr nach dem geplanten Geburtstermin. Windeln würde Melly aber unter keinen Umständen wechseln erklärt sie noch und beide lachen daraufhin. Clara fällt erst jetzt auf wie wenig sie mit ihrer kleinen Schwester unternommen hat, seit sie auf der Insel sind und möchte dies am nächsten Tag auf jedenfall durch einen Strandausflug wieder gut machen.
So vergeht die Zeit und Clara wird immer mehr zu einem Fass. James freut sich immer von Tag zu Tag mehr auf das Kind, genauso wie Robert, der fast täglich vorbeischaut. Erna ist immer noch etwas skeptisch, aber da sie schon von einigen Fällen gelesen hat, bei denen eine Frau ein Hellhäutiges Kind von einem Farbigen zur
Welt gebracht hat, kann sie einigermaßen ruhig schlafen. Bei ihrer großen Tochter sieht es ganz anders aus, denn das Kind tritt ständig um sich und beschert Clara viele unruhige Nächte. Zudem ist immer noch nicht geklärt wo genau das Kind unterkommen soll. Im Dachgeschoss wurde zwar schon das alte Kinderbett von Melly
aufgestellt und ein Wickeltisch wurde ebenfalls gekauft, aber wo soll Robert wohnen? Er will immer noch bei seinem Restaurant bleiben und er würde auch sicherlich jeden Tag vorbeischauen. Trotzdem ist sich Clara unsicher.
In einer Nacht, in der Clara endlich einmal schnell eingeschlafen ist, wurde sie durch einen unerträglichen Schmerz geweckt. Sie hat fürchterlich geschrieen und Melly bekam große Angst um ihre Schwester. Erna half ihrer Tochter bei der Geburt ihres ersten Kindes. Ein süßes kleines Mädchen, welches auf den Namen Arielle Manuela getauft wurde begann in den frühen Morgenstunden in Claras Armen zu quicken. Sie hat wie es auch schon zu erwarten war dieselbe dunkle Haut wie ihr Vater Robert, dafür hat sie aber strahlend blaue Augen. Welche Haarfarbe später einmal ihren Kopf zieren wird kann man noch nicht sehen. Trotzdem wurde auch Erna ganz weich, als sie ihre Enkeltochter zum ersten Mal in den Arm nehmen durfte und alle Bedenken waren verflogen.

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